Leseprobe Band 2
Elfen-Trilogie von Oliver Jungjohann
Herausgeber und Copyright:
© by Oliver Jungjohann, Bochum.
Alle Rechte vorbehalten.
9
Was ist mit Paulina?
Den
nächsten
Tag
begannen
sie
mit
dem
Ausmisten
der
Ställe.
Paulina
war
nicht
dabei,
sie
hatte
Finja
noch
am
Abend
angerufen
und
abgesagt,
weil
sie
von
ihrem
Vater
Stress
bekommen
hatte.
Es
stank
ihm
zu
sehr,
wie
Paulina
traurig
erzählte.
Finja
berichtete
das
ihren
Freundinnen
im
Stall,
und
alle
waren
entsetzt
über
so
eine
Gemeinheit
von
Paulinas
Vater,
der
ja
wusste,
wie
gerne
seine
Tochter
bei
den
Pferden
war.
Wütend
haute
Leonie
die
große
Mistgabel
ins
Stroh.
»Was
soll
sowas?
Natürlich
stinkt
das,
aber
wofür
gibt’s
schließlich
Dusche
und Waschmaschine?!«
»Echt
gemein!
Der
will
Paulina
bestimmt
nur
extra
weh
tun«,
sagte
Lena
und
verteilte
das
frische Stroh in der gereinigten Box.
»Kommt sie dann gar nicht heute?«, fragte Samira.
»Nein, sie hat gesagt, dass sie heute gar nicht mehr zu uns darf«, antwortete Finja.
»Boh, was sind das für Eltern!«, schimpfte Leonie fassungslos.
»Vielleicht
will
der
nicht,
dass
Paulina
mit
uns
viel
Kontakt
hat,
weil
der
vielleicht
befürchtet,
dass sie von ihren Problemen erzählt«, vermutete Finja.
»Das könnte sein.«
Die
Kinder
machten
die
Boxen
fertig.
Finja
und
Lena
holten
Nelli
und
Tommy
von
der
Weide,
während
Samira
und
Leonie
den
Parcours
aufbauten.
Nachdem
die
Pferde
geputzt
und
mit
Trense
und
Sattel
vorbereitet
waren,
kam
für
Samira
und
Lena
endlich
der
Moment,
zum
ersten Mal zu reiten, wobei Finja das Pferd mit dem Führstrick leitete.
Mit
viel
Spaß
verbrachten
sie
den
Vormittag
auf
dem
Reitplatz,
probierten
verschiedene
Sachen
aus,
übten
die
Geschicklichkeit
und
legten
sich
darauf
fest,
in
den
nächsten
Osterferien gemeinsam die Reitertage zu verbringen.
Als
sie
am
Mittag
ihren
Pferdehoftag
beendet
hatten
und
von
der
Bank
aus
am
Reitplatz
zusahen,
wie
die
Geräte
für
das
Kinderturnier
aufgebaut
wurden,
meldete
sich
Aaron
auf
Finjas
Handy,
dass
er
mit
seinen
Freunden
Sam,
Kalle
und
Barti
erst
zum
Kinoabend
kommen
würde, weil sie am Nachmittag mit den Skateboards unterwegs wären.
»Hey,
dann
haben
wir
das
Baumhaus
heute
erstmal
für
uns!«,
jubelte
Leonie,
die
gerade
ein
Käsebrötchen
kaute.
Für
die
Mittagspause
hatten
sie
sich
wieder
belegte
Brötchen
mitgebracht, dazu Tomaten, Gurken und Salzcracker.
»Finja, was ist jetzt mit dem Heizgerät? Hast du was rausgefunden?«, fragte Samira.
»Ja,
da
gibt’s
so
ein
Teil
für
den
Campingbedarf.
Kostet
fünfzig.
Papa
fährt
mit
dem
Auto
heute zu einem Campingladen und bringt uns das vorbei.«
»Cool! Zeigt er auch, wie das geht?«
»Klar, er schließt uns das auch an. Da ist ja auch ’ne Gasflasche dabei.«
»Waaas? Wir müssen eine Gasflasche im Baumhaus haben?«, rief Lena entsetzt.
»Mal
keine
Panik.
Solange
da
keiner
dran
rumbastelt,
ist
das
sicher,
hat
Papa
gesagt.
Da
gewöhnen
wir
uns
schon
dran.
Mit
’ner
Kerze
und
dem
Petroleumzeugs
in
den
Laternen
könnte
schließlich auch was passieren. Theoretisch!«
Die
Mädchen
machten
sich
nach
der
Pause
auf
den
Weg.
Finjas
Mutter
öffnete
den
Kindern
und
verzog grinsend das Gesicht. »Mein lieber Schwan!«, sagte sie gequält.
»Naaa,
Mama,
richtig
gutes
Aroma,
was?«,
antwortete
Finja,
wedelte
mit
ihren
langen
Haaren
und kam ihrer Mutter ganz nah.
»Das ist ja noch schlimmer als gestern! Woran liegt das?«
»Das
kommt
bestimmt
davon,
dass
wir
die
Ställe
heute
ausgemistet
und
gefegt
haben.
Der
Staub
hängt
überall
drin«,
erklärte
Finja.
Dann
holte
ihre
Mutter
einen
Stapel
Handtücher,
die
Kinder
gingen
rauf
zum
Bad.
Ein
Gerangel
entstand,
wer
zuerst
duschen
dürfte,
bis
sie
auf
die
Idee
kamen,
jeweils
zu
zweit
in
die
Dusche
zu
gehen.
Finja
und
Leonie
gingen
zuerst,
die
beiden anderen setzten sich nebenan in Finjas Zimmer.
»Baaah,
deine
Haare
stinken
wie
ein
Pumakäfig!«,
hörte
man
Leonie
rufen,
als
sie
sich
gegenseitig wuschen.
»Und du riechst wie ein riesiges Katzenklo!«, verteidigte sich Finja.
»Pumapisse!!«
»Katzenwurst!!«
Das laute Gekicher und Gequieke schallte ins Nachbarzimmer.
»Was ist denn da los?«, fragte Lena mit großen Augen.
»Schaumparty
im
Zoo«,
meinte
Samira
kopfschüttelnd
und
legte
eine
CD
in
Finjas
Player.
Die
Mädchen
wechselten
sich
nach
einiger
Zeit
ab
und
waren
froh,
dass
sie
für
den
restlichen
Tag
andere
Kleidung
mitgebracht
hatten.
Als
sie
fertig
umgezogen
waren,
gingen
sie
mit
zwei
Wolldecken
und
Knabbersachen
ausgestattet
zum
Baumhaus.
Finja
zog
den
Vorhang
vom
Fenster
weg
und
stieg
mit
Leonie
in
die
Hängematte,
die
diagonal
so
angebracht
war,
dass
sich
Lena
und
Samira
problemlos
auf
die
gepolsterte
Bank
am
Fenster
setzen
konnten.
Jede
Zweiergruppe
kuschelte
sich
in
eine
Wolldecke.
Es
war
ziemlich
kühl
in
dem
Raum,
eine
Heizmöglichkeit würde jetzt für die Zeit bis zum nächsten Sommer dringend nötig werden.
[…Ende des Auszugs aus Kapitel 9]